Geschichte

Die Geschichte der Gartenstadt begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Nach dem Vorbild der in England entstandenden „Gartenstadt“-Bewegung sollte auch östlich des Ostorfer Sees, rund um den kleinen Bach Püsserbeke ein solches Wohngebiet entstehen. Seit dem 17. Jahrhundert befand sich dort bereits das bekannte Ausflugslokal „Püsser Katen“ bzw. „Püsser Krug“. Obwohl sich auf Initiative des Leiters der Gewerbeschule, Heinrich Bilguer, hin bereits im Jahr 1912/1913 eine Gartenstadtgenossenschaft gründete, sollte die Bebauung noch einige Jahre auf sich warten lassen. Erst als das Gebiet 8 Jahre später Teil von Ostorf wurde, ging es endlich mit dem Bau der ersten Häuser los. Rund 55 Häuser und einige Villen umfasste die Gartenstadt um 1929. Das sollte sich auch etliche Jahrzehnte kaum ändern. Im Süden kam Mitte der 30er Jahre das Kasernengelände, bestehend aus der Moltke- und der Unteroffizier-Krüger-Kaserne hinzu. Ein Ziegelbau mit Wohnungen entstand an der Ludwigsluster Chaussee. Nach dem 2. Weltkrieg wurden einige Behelfsheime für Flüchtlinge sowie Wohnbauten errichtet. Eine Schule folgte 1958.

Der nächste Bauabschnitt wurde erst nach der politischen Wende erschlossen. Mit der Gründung und Entwicklung des TGZ im Jahr 1990
gewann die südliche Gartenstadt mehr und mehr Attraktivität für Hochtechnologiefirmen und Start-Ups. 10 Jahre später wurde auch der Weg für die „Neuen Gartenstadt“ geebnet. Die maroden Kasernen verloren ihren Denkmalschutzstatus und wurden abgerissen. Einige Millionen DM später (die Entsorgung des schadstoffbelasteten Bodens war äußerst kostenintensiv) konnte ab 2002 eines der jüngsten Bebauungsgebiete der Stadt urbar gemacht werden. Heute stehen hier zahlreiche moderne Wohnhäuser sowie ein Nahversorgungszentrum. In einem nicht abgetragenen Teil des Kasernengeländes hat die Bereitschaftspolizei ihren Sitz. 2012 gründete sich der Verein Bürger für die Gartenstadt e. V.

Mit der historischen Idee der Gartenstadt hat der gleichnamige Schweriner Stadtteil heute übrigens wenig gemein.